Watertoorn


Der Borkumer Wasserturm (im Borkumer Platt „Watertoorn“) thront als wuchtiger neoromanischer Backsteinbau seit 1900 auf seiner Düne. In den 1970er Jahren büßte er seine Funktion für die Wasserversorgung auf der Insel ein und verkam als „Wasserturm ohne Wasser“ zu einem baufälligen Denkmal.


Der Verein pachtete das verfallende Gebäude 2010 von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Borkum. Er stellte ein Projekt auf, überzeugte mit seinen Plänen und beschaffte Geld aus Fördertöpfen von Berlin, über Hannover bis Brüssel und aus gemeinnützigen Stiftungen (Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bingo Umweltstiftung). Großzügige private Spender und unzählige kleinere Initiativen der Borkumer Einwohner trugen zu den Eigenmitteln bei und motivierten die aktiven Mitglieder. Mittelständische Betriebe und weitere, eigene Mitglieder, oft auch unentgeltlich arbeitende Fachleute restaurierten den Turm.

Seit 2014 steht er nun als ortsprägendes Bauwerk in alter Pracht mit neu hergestelltem Turmkopf (Laterne) da. Das gesamte Mauerwerk einschließlich der Fugen wurde restauriert, die historischen Gussfenster und die nach Original-Modellen angefertigten Holzkonsolen erneuert.
Der Watertoorn Börkum e.V. hatte sein gewaltiges Sanierungsprojekt der ersten Phase (512 000 Euro) 2014 erfolgreich abgeschlossen.

Aber wie zuvor war das Gebäude ein „Wasserturm ohne Wasser“.

In einer zweiten Bauphase – dem Innenausbau des Turms und dem Neubau eines Gebäudes für Infrastruktur – wollte der Verein das Denkmal mit Leben erfüllen.

 

Der Verein machte sich tatkräftig daran, das Turminnere als Wassermuseum wiederzubeleben. Dabei ging es dem Verein nicht nur um eine museale Ausstellung von Exponaten, sondern auch und vor allem um ein Wasser-Erlebnis- und Bildungszentrum, in dem auf verschiedenste Art und Weise das Thema Wasser thematisiert und kommuniziert wird.

Natürlich sollte es in diesem Museum nicht um das Seewasser gehen, das die Insel reichlich umfließt, sondern um das Wasser, dem der Turm einst diente: Trinkwasser. Ziel des Vereins war und ist es, das Bewusstsein für Trinkwasser als unser wichtigstes Lebensmittel zu wecken und in vielen Themen über das Trinkwasser zu informieren.

Für die zweite Bauphase erstellte der Verein ein neues Projekt mit einem Haushaltsvolumen von über drei Millionen Euro. Der Verein ließ im Innern des Turms Galerien und Treppen einbauen. Ein Sektor lässt immer noch den Blick auf einen Teil des mächtigen Wassertanks im Kopf des Turmes frei. Man kann durch ihn die imposante innere Höhe des Bauwerks erkennen.

Der Wasserturm bietet nicht nur Ebenen für das neue Museum, sondern er ist zugleich dessen höchst authentisches Hauptexponat.

Der Watertoorn Börkum e.V.

Mit dem Ziel, den Turm als ortsprägendes Baudenkmal zu erhalten und der Öffentlichkeit als Wassermuseum zugänglich zu machen, schlossen sich engagierte Borkumerinnen und Borkumer 2007 im gemeinnützigen Verein Watertoorn Börkum e.V. zusammen und widmen sich seitdem dessen Erhalt als Denkmal von nationaler Bedeutung und der Einrichtung und dem Betrieb eines Wassermuseums mit Bildungseinrichtung.